Als Jule Chiara den Link zu einem Instagram-Post schickte, dachte sie zuerst, es wäre nur wieder ein lustiges Corgi-Video. Aber was sie dann zu sehen bekam, sollte ihr Leben verändern… oder zumindest einen Abend 😉
Es war ein Video von Matthias Schweighöfer und Florian David Fitz (Fun Fact: sein richtiger Name ist Florian Ingo Ulrich Fitz) in dem sie eine Kino-Tour für ihren Film 100 Dinge bekannt geben. Sie würden ausgewählte Kinos besuchen, nach dem Film ein paar Fragen beantworten und danach sogar noch Unterschriften geben.
Nicht, dass wir die größten Fans der beiden wären, aber da wir kurz zuvor noch „Der Schlussmacher“ von und mit Matthias Schweighöfer gesehen hatten, waren wir in der Materie und hellauf begeistert. Es war klar: „Da müssen wir hin!“
Dieser Blogbeitrag entstammt also auch komplett unserer eigenen Motivation; wir wurden nicht beauftragt oder bezahlt, um das hier zu schreiben 😉
Am nächsten Tag in der Mittagspause erschreckte Chiara Jule mit einem Aufschrei. Denn auf der Website des Kinos hatte sie gesehen, dass für die Ladies Night, zu der sich die Schauspieler angemeldet hatten, kaum noch Plätze frei waren. Und nebeneinander erst recht nicht. Na toll 😦
Immerhin fanden wir zwei Plätze direkt übereinander und beschlossen, damit müssen wir uns wohl zufrieden geben. Also schlugen wir kurz entschlossen zu!
Zur Feier des Tages stießen wir noch am gleichen Tag nach einem langen Stadtbummel noch bei McDonald’s mit einem Milkshake (Vanille, die einzig wahre Sorte) an, den Jule gleichzeitig nutzte, um bei Chiara ihre Schulden für die Tickets zu begleichen.

Der erste Haken des Tages:
Jules Verständnis von Pünktlichkeit… nämlich: Pünktlichkeit ist die Fähigkeit, einschätzen zu können, wie viel der Andere sich verspätet. Um es kurz zu fassen: was Busse angeht, mangelt es ihr an dieser Fähigkeit. Glücklicherweise wartete der Busfahrer auf sie und sie schaffte es doch noch pünktlich zu Chiara. Von dort aus ging es weiter nach Essen – der zweite Haken. Die von uns aus nächste Station der Kino-Tour war nämlich Essen. Aber das war es uns natürlich wert. Außerdem könnten wir dann auch beim Limbecker Platz vorbeischauen, dem Einkaufszentrum, das strategisch günstig direkt neben dem Kino liegt.
Dachten wir zumindest… Aber dazu später mehr.
Als wir im Parkhaus ankamen, das Chiara (das Paradeexemplar eines Planungsmenschen) vorher bereits im Internet recherchiert hatte, blieb uns noch genug Zeit für einen kurzen Einkaufsbummel und etwas zu essen bevor wir ins Kino gehen würden.
Allerdings verging die Zeit viel schneller als erwartet.
So blieb uns nach einer Rundtour im Limbecker Platz und dem anschließenden Snack dort nur noch eine knappe halbe Stunde bis zum Filmbeginn. Wir wollten nicht zu spät kommen (niemand mag die Leute, die mitten im Film auftauchen und für die eine ganze Reihe aufstehen muss), machten uns also langsam auf den Weg zum Auto um noch ein paar Sachen wegzubringen, die wir im Kino nicht brauchen würden.
Dabei kam uns der Gedanke, wie man eigentlich ins Parkhaus käme, wenn der Zugang durchs Einkaufszentrum blockiert ist. Dieses würde nämlich innerhalb kurzer Zeit schließen.
Nachdem wir von außen tatsächlich keinen separaten Eingang fanden, kontaktierten wir panisch Google, um die Öffnungszeiten herauszufinden, die im Parkhaus selbst leider nirgendwo zu finden waren. Und wir hatten Pech: Das Parkhaus schließt nur eine halbe Stunde nach dem Einkaufszentrum. Also schnell umparken!
Wir wollten ja schließlich noch am gleichen Abend wieder zurück nach Hause.
Wir liefen ums halbe Gebäude, um wieder ins Einkaufszentrum und von dort aus ins Parkhaus zu kommen. Mittlerweile waren wir ziemlich gehetzt, da der Film bald anfangen würde, doch Jule bemerkte trotzdem die Ironie des Schicksals, die die Musikauswahl des Einkaufszentrums war: Während wir durch die Gänge rannten, ertönte aus den Lautsprechern „Under Pressure“.
Endlich kamen wir am Auto an, zahlten die bisher entstandene Gebühr und rasten im Fast-and-Furious-Style zum nächsten Parkhaus. Bequemerweise das, direkt neben dem Kino. Mittlerweile waren wir bereits 10 Minuten im Verzug und entsprechend in Eile. Chiara löste noch nicht mal ihren Popcorn-Gutschein ein, weil einfach keine Zeit mehr blieb.
Als wir schließlich den Kinosaal erreichten, stellten wir fest, dass wir zwar die gesamte Werbung, aber offenbar nur wenige Sekunden des eigentlichen Films verpasst hatten. Glück gehabt! Nicht so wie die Leute, die aufstehen mussten um uns an unsere Plätze zu lassen… immerhin saßen wir nicht am Ende der Reihe 😉 Dafür allerdings in den letzten beiden – an dieser Stelle eine Entschuldigung an alle, die sich für uns erheben mussten.
Bevor wir jetzt was zum Film schreiben, sollte man ehrlich sagen, dass wir vom Trailer nicht begeistert gewesen sind. Also… so gar nicht. Die Gags wirkten konstruiert und zum Teil albern und die Geschichte drum herum auch nur mäßig interessant.
Aber wir wurden wirklich positiv überrascht! Und wir wurden wirklich nicht von Florian David Fitz und Matthias Schweighöfer gezwungen das zu sagen, versprochen 😉
Die Grundidee eines konsumfreien Lebens ist ja prinzipiell nicht Neues, aber in diesem Film erhält sie eine neue Perspektive:
Die besten Freunde Paul und Toni sind im ständigen Wettstreit, wer cooler ist. Paul hat einen Schuhtick und hängt immer nur an seinem heißgeliebten Handy, Toni verehrt seine Espressomaschine und schicken Klamotten. Aber wie wichtig ist ihnen das alles wirklich?
Das müssen sie herausfinden, nachdem sie sich bei einer Party auf eine verhängnisvolle Wette eingelassen haben: Sie müssen ihren gesamten Besitz abgeben, ihre Wohnung ausräumen – selbst die Unterwäsche ist erstmal weg. 100 Tage müssen sie durchhalten und dürfen sich jeden Tag um Mitternacht je einen Gegenstand zurückholen.
Bald stellen die beiden sich ganz grundsätzliche Fragen: Was braucht es wirklich zum Glücklichsein und um was ging es in ihrem Leben eigentlich bisher?
Das schwierige Thema Konsum wird in dem Film natürlich nur oberflächlich behandelt, da er ja schon hauptsächlich der Unterhaltung dienen soll, aber er macht trotzdem nachdenklich. Uns hat das eigentlich ganz gut gefallen, weil es auch bedeutet, dass einem mit dem Film keine eindeutige Meinung aufgezwungen wird, sondern verschiedene Lebensstile gezeigt werden und man selbst entscheiden kann was man für richtig hält.
Und, klar – unterhaltsam war der Film sowieso 😉 Wenn man von ein paar Standard-Gags absieht, waren die meisten der Witze wirklich originell und passend. Die Unterschiede zwischen Paul und Toni sorgen dafür, dass die beiden öfter mal aneinander geraten, was dann zu einer gewissen Situationskomik führt, vor allem wenn noch andere der Charaktere involviert sind (wie zum Beispiel unser Highlight: Pauls Oma), die auch ziemlich spezielle Persönlichkeiten haben.
Insgesamt ein wirklich guter Film – natürlich kein Meisterwerk, aber sehr witzig und wenig belehrend.
Und dann kam natürlich das Q&A.
Florian David Fitz und Matthias Schweighöfer kamen auf die Bühne und der gesamte Saal jubelte. Die beiden waren wohl ziemlich schlecht über die Vorstellung informiert und entsprechend überrascht, dass fast nur Frauen im Kino saßen. Als eine Zuschauerin ihnen dann erklärte, dass es eine Ladies Night war, wunderten sie sich stattdessen (zu Recht) über die Männer.
Offenbar ist die Ladies Night nämlich nicht mehr exklusiv für Frauen, sondern für alle Interessierten (auch wenn die anwesenden Männer behaupteten, nur von ihren Frauen/Freundinnen mitgeschleppt worden zu sein) 😀
Nachdem diese Verwirrung geklärt worden war, gab es natürlich viele Fragen, sowohl vom Publikum, als auch von den beiden Schauspielern. Die wollten natürlich erstmal wissen wie uns der Film gefallen hat und was unsere Lieblingsstelle war. Zu letzterem wollen wir euch jetzt lieber nichts Genaueres sagen – bloß keine Spoiler! 😉
Als Florian David Fitz dann ins Publikum kam, um Fragen entgegenzunehmen, während sich Matthias Schweighöfer zur Belustigung aller auf der Bühne räkelte, führte das zu vielen lustigen Situationen.
Es begann mit einer jungen Frau, die tatsächlich ihren Lebenslauf dabei hatte und an Florian David Fitz weitergab, weil sie gerne mal Komparsin in einem seiner Filme wäre. Wird bestimmt der große Durchbruch 😉 Ein Mädchen hatte Geburtstag, bekam eine Umarmung und wurde vom gesamten Saal besungen, während danach einem Nicht-Geburtstagskind die Umarmung verwehrt blieb. Und dann gab es da noch mehrere Zuschauer, die so freundlich waren, Florian David Fitz darauf aufmerksam zu machen, dass er graue Haare bekam.
Aber natürlich gab es auch noch ein paar normale Fragen zum Film, zum Beispiel woher die Inspiration kam (vom Finnen Petri Luukkainen, der in einem Selbstexperiment dem Konsum abschwor), welche Szene am schwierigsten zu drehen war, oder ob sich die beiden Schauspieler auch im echten Leben so gut verstehen (ein klares ja :D).
Wer von euch schon mal in einer Ladies Night war, weiß, es gibt eine Zeitschrift und eine kleine Flasche Sekt gratis dazu. Doch wer zu spät kommt, den bestraft das Leben: wir hatten keins von beidem bekommen. Da jedoch viele andere ihren Sekt schon während der Vorstellung getrunken und ihre leeren Flaschen am Platz zurückgelassen hatten, die Jule gut für ein privates Kunstprojekt gebrauchen konnte, schlug sie zu. Zwei der Flaschen (die uns inklusive Inhalt eigentlich sowieso zugestanden hätten) klaute sie auf dem Weg hinaus aus den Getränkehaltern 😀
Als wir dann endlich aus dem Kinosaal kamen, erwartete uns eine riesige Menschenmenge. Über schätzungsweise (wir sind allerdings sehr schlecht im Schätzen) 15 Meter in 6 Reihen hintereinander standen Zuschauer, die auf ein Foto und eine Unterschrift von Florian David Fitz und Matthias Schweighöfer warteten, die immer wieder die Reihen abliefen.
Da wir mit die letzten gewesen waren, die dazukamen, waren wir auch mit die letzten, die dran kamen und es herrschte schon Aufbruchsstimmung. Die anderen vorher sollten auch schon ihre Handys und die Sachen zum Signieren bereit halten, aber bei uns schien dann wirklich Zeitdruck zu bestehen, weshalb wir nur während des Signierens kurz sagten, dass der Film uns wirklich gut gefallen hatte, und mit Florian David Fitz noch schnell ein Foto machten, wobei uns Matthias Schweighöfer komplett überging 😀

Insgesamt hat es sich aber trotzdem gelohnt und war ein schöner Abend (trotz Parkhaus-Chaos :D).
Bis bald,
Jule und Chiara