Chiara und Jule allein im Ferienhaus – Kurzurlaub in Holland

Manche verbringen den Winter wie Zugvögel und reisen der Sonne hinterher, andere nutzen die Kälte und fahren in den Skiurlaub, während wieder andere einfach zuhause bleiben und die Zeit dort genießen.
Wir, also Chiara und Jule, sind nach Holland gefahren. Da lag zwar weder Schnee, noch war es besonders warm, aber dafür hat die Nordseeküste im Winter einen ganz besonderen Charme (das reimt sich :D). Grund genug für uns, dort ein Wochenende zu verbringen. Freitagabend nach der Arbeit ging es los, im Dunkeln Richtung Zeeland.

Und dieses Wochenende war so schön, dass wir euch gerne davon berichten wollten, und zwar ganz freiwillig, unbeauftragt und unbezahlt 😉

Als wir schließlich am Ferienhaus ankamen – gestärkt mit Schokobons und Mini-Tomaten als Snack im Auto – schalteten wir erstmal die Heizung an. Da diese aber logischerweise eine Weile braucht um das Haus auf eine angenehme Temperatur zu bringen, und wir 1. nicht erfrieren wollten und 2. noch nicht einkaufen waren, also auch nichts zu essen da hatten, beschlossen wir, im Ort essen zu gehen.
Es war allerdings zum Essen schon ziemlich spät, weshalb kaum noch Restaurants geöffnet hatten und wir uns eher notgedrungen in eine Pommesbude setzten. Das Menü war nicht unbedingt berauschend und wir entschieden uns für den Chicken-Nuggets-Kinderteller. Wir sind wahre Gourmets 😀
Immerhin waren die Pommes echt lecker, aber die Chicken Nuggets eine Zumutung… da wünscht man sich fast zu McDonald’s! 😀 Auch der Beilagensalat war eher mäßig, aber immerhin lief dank des Kindertellers mit Unterteilern das sehr essighaltige Dressing nicht in den Rest des Essens 😉

Zurück im Ferienhaus, das schon etwas weniger frostig war, bemühten wir uns nach Kräften den Ofen anzubekommen, aber irgendwie wollte sich das Feuer nicht so recht entwickeln. Schade; so ein Ofen hätte ja schon noch zur Gemütlichkeit beigetragen und auch etwas zusätzliche Wärme gespendet… Nachdem wir schon mehr als die Hälfte der Anzündehölzer zu Asche verbrannt hatten, gaben wir auf und nutzten stattdessen Decken, die eigentlich genauso gemütlich sind wie ein wärmendes Feuer 😉

Noch besser wurde es dann, als Jule eine Flasche Robby Bubble (wir lieben Kindersekt :D) auspackte, den sie von zuhause mitgebracht hatte, und wir auf das Ofen-Fiasko und das beginnende Urlaubswochenende anstießen. Schließlich beendeten wir den Abend noch mit einem Film: Love, Simon – sehr empfehlenswert! 😉

Am nächsten Morgen war der Himmel fast wolkenlos. Es sah zwar ziemlich windig aus, aber immerhin schien die Sonne. Bis wir dann allerdings tatsächlich aufgestanden und bereit zum Einkaufen gehen waren, hatte sie sich hinter stürmisch graue Wolken verzogen. Aber es half ja nichts, wir hatten Hunger und nichts zum Frühstücken im Haus, also schwangen wir uns entschlossen auf die Räder.
Doch der Wind war heftiger als erwartet. Rückblickend wären wir zu Fuß wahrscheinlich schneller vorangekommen… 😀 Außerdem hatte Jule noch Pfandflaschen von ihrer letzten Holland-Reise dabei, die wir abgeben wollten, und in eine Plastiktüte unbeschwert in den Fahrradkorb legten. Eine ganz blöde Idee.

Denn natürlich wehte der erste stärkere Windstoß (und davon gab es schon sehr früh einige) die Tüte mitsamt Inhalt aus dem Korb. Jetzt hieß es also Flaschen sammeln. Und die Tüte suchen. Zum Glück sind nicht viele Autos unterwegs gewesen, denen sie auf die Windschutzscheibe hätte fliegen können… Natürlich hatte der Wind die Flaschen in alle Himmelsrichtungen verteilt, weshalb es eine Weile dauerte, bis wir glaubten alle wieder beisammen zu haben (wir fanden auf dem Rückweg auch noch welche… :D), aber dann ging es schließlich – diesmal vorsichtiger und mit der Tüte in der Hand – weiter zum Supermarkt.

Dort fiel uns gleich etwas auf… kommen euch diese Körbe nicht auch bekannt vor? Da fühlt man sich ja direkt wie zuhause 😀 Klar, dass wir uns einen nahmen und mit allerlei holländischen Leckereien füllten: Schokomel, Vla, Cassis… und natürlich auch ein paar “normale“ Sachen zum Frühstücken, also sowas wie Brot und Obst 😉
Schwer bepackt hielten wir auf dem Rückweg noch an einem kleinen Markt an, um frischen Käse zu kaufen. Während Jule wie geplant den Gouda kaufte, blieb Chiara bei den Fahrrädern, die zu bepackt waren, um stehen zu bleiben. Glücklicherweise brachte Jule ihr eins der Käsestücke zum Probieren mit.
…und Chiara fiel direkt auf die Verkaufs-Masche herein. Der Käse schmeckte so gut, dass sie davon auch noch ein Stück kaufte. Sie bereute es aber nicht 😉 Schließlich fuhren wir zurück zum Ferienhaus, wo wir uns dann ein Festmahl zubereiteten.

Der nächste Punkt auf unserer Tagesordnung war ein Shopping-Trip in die nächste Stadt, wo es einen Secondhand-Laden gab, von dem Jule Chiara vorgeschwärmt hatte. Aber mit den vollen Bäuchen vom späten Frühstück ging das natürlich nicht. Also erstmal eine kurze Relax- und Lesepause 😀
Als wir uns dann wieder dazu aufraffen konnten, etwas zu unternehmen, machten wir uns auf den Weg nach Goes. Sobald wir dort einen Parkplatz gefunden hatten, gingen wir auch schon zum angepriesenen Secondhand-Laden, da wir im Internet gesehen hatten, dass dieser nur noch eine Stunde geöffnet haben sollte. Und ein bisschen stöbern wollten wir ja schon noch…

Der Laden war eher klein und voll mit Klamotten. Glücklicherweise war außer uns nur noch eine andere Frau da, sonst wäre es schnell eng geworden. So konnten wir aber in Ruhe die Ständer durchgehen und interessante Teile rausfiltern. Danach kam die große Modenschau. Um eure Augen zu schonen, haben wir es uns gespart, davon Fotos zu machen. Wir haben nämlich nicht nur Sachen anprobiert, die wir auch tatsächlich kaufen würden, sondern auch einiges, was einfach witzig aussah.
Jule zum Beispiel warf sich eine rosafarbene Kunstpelzjacke über (ihr gutes Argument: „Die ist so weich!“), die gar nicht so schlecht aussah, aber für den Alltagsgebrauch wohl eher unbrauchbar wäre. Die gesamte Anprobe war ziemlich witzig.
Schließlich verließen wir den Laden als letzte Kunden. Chiara hatte sich ein Sweatshirt und ein Armband gekauft, und Jule zwei Pullis und ein Fransenoberteil – und tatsächlich auch die rosa Pelzjacke (ihr gutes Argument: „Die ist so weich!“) 😀

Nach diesem vollen Erfolg ging es noch weiter zu einem Supermarkt (wir brauchten dringend Mandarinen). Dort fanden wir zu Chiaras Begeisterung auch noch einen neuen Labello (mit Minion-Motiv) für sie und auch für einen Minion-Enthusiasten in der Mediothek. Als wir auf dem Weg zur Kasse an den Säften vorbeiliefen, entdeckten wir etwas ganz Besonderes: Guavensaft! Wir haben beide den Labello fruity shine pink guava (Labello-Nerds wie Chiara wissen, dass das der erste der fruity shine Reihe war, und es ihn im Laden schon lange nicht mehr zu kaufen gibt (unnützes Wissen)) und lieben den Geruch. Ebenfalls waren wir beide noch nie in den Genuss einer Guave, geschweige denn ihres Saftes, gekommen. Höchste Zeit das zu ändern! Wir kauften also (mit hohen Erwartungen) den Saft, um ihn später zu probieren.
Unsere letzte Station war ein Laden, der uns sehr an eine holländische Version von Nanu-Nana erinnerte. Es gab viel Deko-Artikel, aber auch Kochtöpfe, Süßigkeiten, Kinderspielzeug und sonstigen Krimskrams. Dort deckten wir uns mit Duftkerzen und reduzierten Restposten an Weihnachtssocken ein.

Unser eigentlicher Plan sah vor, dass wir nach dem Shopping noch zum Strand gehen würden, aber als wir aus dem letzten Laden kamen, war es schon so dunkel, dass wir das lieber auf den nächsten Tag verschoben.
Zeit also, unser Abendessen zu besorgen. Wir hatten uns dafür entschieden, Spare Ribs zu holen und dann Im Ferienhaus zu essen. Theoretisch hätten wir dort auch kochen können, aber für zwei Abende hätte es sich einfach nicht gelohnt den Herd zu nutzen (Wir können kochen, versprochen! :D).
Dafür versuchten wir uns aber, kaum zur Tür rein, wieder am Ofen. Und dieses Mal waren wir tatsächlich erfolgreich: er brannte! 😀 Mit diesem zusätzlichen Gemütlichkeitsfaktor schmeckte das Essen noch viel besser (und im Vergleich zum Nugget-Fiasko vom Vortag sowieso).
Blieb nur zu hoffen, dass der Guavensaft, den wir noch probieren mussten, sich dem hohen Niveau anpasste. Doch wir hätten uns keine Sorgen machen müssen: er war köstlich. Angenehm süß und samtig im Mund, eine wahre Geschmacksexplosion. Er hatte uns nicht enttäuscht. Hoffentlich konnte man so was auch in Deutschland kaufen… (Zum Glück, ja. Hätte uns auch gewundert, wenn nicht; Guaven sind in Holland ja schließlich nicht heimischer als in Deutschland. Wobei die holländische Version schon noch ein bisschen besser war… aber das könnte auch am Urlaubsfeeling gelegen haben :D)

Da wir zwischendurch nochmal Holz nachgelegt hatten, war das Feuer mittlerweile schon wirklich groß und der Ofen strahlte viel Hitze aus. Schon genug um darauf etwas zu kochen? Das mussten wir natürlich ausprobieren und stellten einen Topf mit Schokomel oben drauf. Und tatsächlich: schon nach kurzer Zeit war unser spontanes Dessert fertig. Ziemlich praktisch 😀

Und natürlich guckten wir auch an diesem Abend wieder Filme. Wir hatten ja schließlich eine Liste, die abgearbeitet werden wollte. Eigentlich ganz entspannt. Wäre da nicht diese Fliege gewesen!
Besagte Fliege war uns schon vorher aufgefallen, da sie sich aber weitestgehend an der Wand hinter uns aufhielt, hatten wir sie geflissentlich ignoriert. Mitten im ersten Film jedoch, ertönte überraschend ein Zischen von der Stehlampe neben Jule. Die Fliege würde wohl kein Problem mehr sein. Ihr Ableben hatte aber wohl irgendeine Reaktion in der Lampe ausgelöst, aus der plötzlich Rauch und kurz danach auch eine kleine Flamme aufstieg. Gefährlich nah an den Vorhängen.
Klar, dass wir erstmal Panik schoben.
Jule sprang auf, stand dann händeringend auf der Couch und beriet sich mit einer Stimme, die locker eine Oktave höher gerutscht war, mit Chiara, die – ebenfalls händeringend – vor der anderen Couch stand. Es lagen ein paar Decken auf der Couch. Würde eine davon das kleine Feuer ersticken können? Oder alles nur noch schlimmer machen? Wir beschlossen es zu riskieren, bevor die Vorhänge Feuer fingen, und Jule warf heldenhaft die Decke über die Lampe.
Einige Sekunden lang herrschte gespannte Stille. Dann das erleichterte Ausatmen: Wir hatten es geschafft! Trotzdem blieb eine Rest-Angst, dank der wir die Decke den ganzen Abend nicht mehr von der Lampe runter nahmen. Viel zu gefährlich. Was, wenn noch eine Fliege unterwegs wäre?
Dieser zittrigen Anspannung, der wir mit gelegentlichen Kicheranfällen Luft machten, war es wahrscheinlich auch zu verdanken, dass wir nach dem dritten Film im Müdigkeits-Delirium eine Tanz-Session zu 80s-Musik veranstalteten, von der es zu unser aller Glück kein Bildmaterial gibt… 😀

Am nächsten Tag schliefen wir erstmal aus. Nach der Aufregung und dem “Tanzen“ (seien wir ehrlich: Rumhüpfen) sind wir ziemlich erschöpft gewesen 😀 Zum Glück hatten wir alle Zutaten für ein stärkendes Frühstück im Haus – oder eher Mittagessen… 😉 Danach unterschieden sich die Geschehnisse wenig vom Vortag: Bauch voll -> Lesepause.
Und dann ENDLICH zum Strand!

Wir kamen pünktlich zum Sonnenuntergang an, der in echt natürlich noch viel schöner war, als es auf den Fotos rüberkommt. Was allerdings weniger schön war, war der beißende Wind. Es war ja sowieso schon nicht gerade warm, aber diese ständigen Böen machten es noch schlimmer. Mal abgesehen davon, dass der Sand überall herumflog. Vorzugsweise in unsere Augen. Weshalb wir viel rückwärts gegen den Wind anliefen, was unseren gepeinigten Gesichtern etwas mehr Schutz bot.
Trotzdem war es ziemlich cool und empfehlenswert, die Nordsee mal im Winter zu erleben. Nur sollte man vielleicht Schutzbrillen mitbringen.

Als wir, durchgefroren und mit tränenden Augen, wieder am Ferienhaus ankamen, fanden wir, dass es sich auf jeden Fall lohnen würde, den Ofen nochmal anzumachen. Und wieder triumphierten wir! Mittlerweile hatten wir den Bogen wohl echt raus.
In der angenehmen Wärme begannen wir mit dem unschönen Teil der Reise: dem Aufräumen und Packen. Zum Glück ging es ziemlich schnell, vor allem da wir die Küche kaum genutzt hatten.
Und dann war es auch schon Zeit für die Abreise 😦 Immerhin hatten wir noch jede Menge Proviant (Mandarinen, Käse, Schokobons…) und fantastische Musik (zu der wir im Auto leider nicht tanzen konnten); die Fahrt war also ziemlich gut erträglich 😉

Bis bald,
Jule und Chiara

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