Der japanische Film, 2009 mit dem Oscar für den besten fremdsprachigen Film ausgezeichnet, begleitet seine Hauptfigur Daigo auf dem Weg in (s)einen neuen Job. Seine Anstellung als Cellist hat er nach der Auflösung des Orchesters verloren und er bewirbt sich auf die Stelle „Hilfe für die Reise“.
Zu seinem Erschrecken verbirgt sich dahinter die Vorbereitung der letzten Reise, die in Japan so tabubehaftet ist, dass er weder seiner Frau noch anderen erzählt, womit er nun sein Geld verdient. Als Daigos Frau erfährt, dass er als Bestatter arbeitet, bittet sie ihn zu kündigen und verlässt ihn, als er das nicht tut. Ein alter Freund wendet sich von ihm ab, weil auch er Daigo nicht verstehen kann.
Als seine Frau hochschwanger zurückkehrt, wird sie ebenso wie jener Freund Zeugin des Bestattungszeremoniells für die Mutter des Freundes. Das Miterleben dieser Totenwache verändert die Sicht der ihm nahestehenden Menschen auf das, was er hingebungsvoll und mit großem Ernst für die Toten tut.
Die ruhige, zurückhaltende Erzählweise des Films hat mich berührt und die Darstellung der Hauptfigur gefesselt: seine Vorbehalte gegenüber der Arbeit wandeln sich glaubhaft im Verlauf des Films in Zugewandtheit für die Verstorbenen. Ohne verstörende Details zeigt der Film, wie sehr der Tod zum Leben gehört und dass ein respektvoller Abschied die Lebenden trösten und versöhnen kann.
Evelyn Buchholtz
Hier geht’s direkt zum Film: https://krefeld.filmfriend.de/de/movies/bee5ff63-6703-4189-82f7-f12d8a4e1d7c