Radtouren der Mediothek – Teil 3 – Die Anstiege

Hallo zusammen,

wow, das hätten wir jetzt so nicht gedacht. Wir haben viel positive Rückmeldungen zu unseren ersten beiden Radtourempfehlungen bekommen und hoffen, Euch gefällt auch die dritte Tour. Waren die ersten, sowohl von der Länge, als auch vom Profil her, eher einfache Touren, wird es dieses Mal ein wenig anspruchsvoller. Keine Angst, es kommen auch wieder leichtere Runden. Also, wie immer wurden wir nicht beauftragt und schon gar nicht bezahlt, Spaß hatten wir trotzdem.

Los ging es, wie bei Tour 1 und Tour 2, direkt an der Mediothek. Von dort aus führte der Weg über die Königsstraße, dieses Mal aber Richtung Norden, die Nordstraße und die, schräg abbiegende Geldernsche und Adolfstraße in Richtung Inrather Straße. Wenn ihr die Hülser Straße überquert, seid vorsichtig, zum einen ist sie viel befahren, zum anderen laden die Straßenbahnschienen zum unfreiwilligen einfädeln ein.

Weiter durch die Stadt führt die Route dann an der Sankt Anna Kirche vorbei, auch schon über 100 Jahre alt, sie wurde 1903 geweiht. Spannend ist übrigens, dass sie im Zweiten Weltkrieg zwar ordentlich einstecken musste, der Hochaltar aber nicht zerstört wurde. Sich das mal zu vergegenwärtigen und in unseren hektischen Zeiten da mal einen Moment inne zu halten kann sicher nicht schaden.

Ein ganz kleines Stückchen Blumentalstraße fahren und dann heißt es das erste Mal bei dieser Tour etwas Anlauf nehmen und die Brücke über die Straße hinauf düsen. Ist recht steil, schafft man aber, wir sind ja noch ganz am Anfang der Tour ;).

Durch den, recht ruhigen, Teil mit den „Dyks“ Wallenburgdyk und Breiten Dyk geht es dann in Richtung Nordwesten weiter und führt vorbei am Hochzeitswald. Dieses Wäldchen ist das Ergebnis einer schönen Idee, zu bestimmten Anlässen, Hochzeiten zum Beispiel, kann man dort einen Baum pflanzen und sich so verewigen. Gerade in Zeiten der Klimadiskussion auch eine super Geschenkidee. Wenn ihr mögt, HIER gibt es einen Link mit Infos dazu.

Hoch hinaus – die 3 Berge der Stadt

Wie gesagt, die „Dyks“ sind gerade das große Thema zu diesem Zeitpunkt der Tour. Vom Hochzeitswäldchen aus geht es über den Hökendyk, den Langen Dyk und den Flünnertsdyk endlich zum ersten richtigen Anstieg dieser Tour. Es geht hinauf auf den Kapuzinerberg. Ein Stückchen muss man das Rad schieben, nur für Fußgänger, so böse sind wir nicht, es geht, für den Flachlandfan, „steil“ bergan. Oben angekommen zeigt sich aber schnell, dass sich der erste Anstieg der Tour durchaus gelohnt hat. Zum einen hat man ein Gipfelkreuz erreicht, zum anderen einen tollen Blick über Krefeld, bei guter Sicht sogar bis Düsseldorf.

Und auch den Mies-van-der-Rohe Businesspark aus der letzten Tour entdecken wir von hier oben wieder. Nur eben aus einer ganz anderen Perspektive.

Nach dem ersten Anstieg folgt dann direkt der nächste Berg. Hat man die Bergabpassage genossen, steht man vor dem Inrather Berg. Sowohl der Kapuzinerberg, als auch die aktuelle Herausforderung, der Inrather Berg, im Volksmund auch Monte Klamotte genannt, sind nicht natürlich Ursprungs. Der Kapuzinerberg ist eine ehemalige Mülldeponie, welche 2004 zur Besteigung freigegeben wurde, der Inrather Berg beherbergt die Trümmer der Stadt nach dem Zweiten Weltkrieg. Mit 87 Metern ist er die höchste Erhebung in Krefeld. Hier führt der Weg in großen Kreisen hinauf zum Gipfel. Zwischen den Bäumen kann man immer wieder tolle Blicke erhaschen.

Zwischendurch queren immer wieder dünne Feldwege den Hauptweg nach oben, sie sind Teil der Mountainbike-Strecke, die der Verein Home Trail dort angelegt hat. Schilder warnen Fußgänger und „normale“ Radler vor den MTB-Cracks ;).

Wie die Strecke aus der Sicht eines Fahrers aussieht, kann man hier in diesem Video der Rheinischen Post ganz gut erkennen, auf jeden Fall einen spannende Sache. Keine Angst, unsere Tour und die herunterladbaren GPX Daten führen Euch NICHT auf diese Strecke.

Nach dem zweiten Berg gab es dann doch mal ne kurze Pause und ein Schluck aus der Pulle, bevor es wieder herunter ging. Man bekommt schon ordentlich Geschwindigkeit drauf, wenn man da bergab düst, zumal auf dem steinigen Waldboden empfiehlt es sich, auch den Einsatz der Bremsen nicht zu vernachlässigen.

Am Fuß des Inrather Bergs radelt man dann ins Hülser Bruch hinein. Ein wirklich tolles Naturschutzgebiet, Wikipedia spricht von 430 Hektar Größe. Durch den Wald zu radeln ist wirklich ein Genuss, zumal es gerade mal relativ flach ist. Ab und an trifft man auf Frauchen und Herrchen, die mit ihren Hunden unterwegs sind und auch das ein oder andere Pferd, samt Reiterin oder Reiter kommt einem entgegen. Aber, und das ist eben das Schöne, kein Auto.

Nach einiger Zeit landet man dann am dritten Anstieg dieser Tour, dem Hülser Berg. Von den dreien zwar der niedrigste, allerdings ist er natürlichen Ursprungs und somit mit seinen 63 Metern Höhe die höchste natürliche Erhebung Krefelds. Drumherum liegen einige Wildgehege und eines mit einer Rotte Wildschweinen. Im Vergleich zu den beiden anderen Bergen, an denen wir fast niemanden getroffen haben, war es am Hülser Berg relativ voll. Viele Familien mit Kindern schauten sich die Tiere an oder wanderten in Richtung Aussichtsturm.

Ein echtes Highlight auf dem Hülser Berg ist nämlich der sogenannte Johannesturm, ein 30 Meter hoher Metallaussichtsturm, den man sich mit 163 Stufen erklettern kann. Solltet ihr nicht wirklich schwindelfrei sein, lasst es lieber, die Zwischenböden und die Stufen sind aus Gittergeflecht und man kann nach unten sehen. Wer sich traut wird mit einem tollen Ausblick und vielen Liebesschlössern belohnt.

Apropos Belohnung. Nach dem dritten Berg und 163 Stufen, mal zwei, man muss ja auch wieder unter, ist es an der Zeit sich zu belohnen. Wenn man Glück hat, steht am Parkplatz oben am Restaurant auf dem Berg ein Eiswagen. Wir hatten bei der Tour Glück…und der Eisverkäufer auch ;).

Nach der Stärkung geht es weiter, die Straße, welche bergab führ heißt Rennsteig, da ist was dran, man wird auch hier recht fix mit dem Rad. Genau wie beim Inrather Berg ist auch hier eine gewisse Vorsicht geboten, die Straße ist nicht mehr in bestem Zustand und je nach Bereifung, Geschwindigkeit und Witterung kann es dann schon mal heikel werden. Hat man die Abfahrt geschafft und folgt unserer Tour, radelt man auf dem Lousbilldyk an einem tollen Feld mit Blumen zum selberpflücken vorbei. Die Farben dort sind wirklich wunderbar und ein kurzer Stopp lohnt, auch wenn man keinen Blumen mitnehmen möchte.

Ein bisschen Presserechere bringt die Info zu Tage, dass die Niepkuhlenbrücke 2017 eröffnet wurde und damit die Zeit beendete, als man in Traar nicht über die Niepkuhlen laufen oder fahren konnte. Es hatte davor mal eine Brücke gegeben, die war dann aber so marode, dass sie abgerissen werden musste. Die neue, also die, über die uns unsere Tour jetzt führt, ist also 2017 eröffnet worden und erfreut sich seitdem großer Beliebtheit, kann man so doch wieder über die, zum Naturschutzgebiet erklärte, Altrheinrinne gelangen.


Der nächste Halt ist Maria Schutz. Nie gehört? Diese Kapelle ist wirklich spannend. Direkt hinter dem gleichnamigen Seniorenheim liegt diese, für unsere Augen sehr ungewöhnliche, Kapelle. Sie wurde 1958 geweiht und ist Liturgieort für die ukrainisch-griechisch-katholische Gemeinde. Schon spannend. Die Kirche wurde für die Ukrainer errichtet, die im Zweiten Weltkrieg hier in der Bergbauindustrie gearbeitet haben.

So langsam geht es wieder zurück in Richtung Innenstadt. Dazu bietet sich der Hermann-Kresse-Weg an. Landschaftlich wunderbar gelegen führt er auf einer ehemaligen Bahnstrecke durch die Niepkuhlen, es gibt immer wieder Bänke am Rand, Ausblicke auf Tümpel und Natur, Kennschilder für die Bäume die man dort sieht und soviel Gelegenheiten mal abzusteigen und zu gucken.

Von dort aus führt der Weg über den Europaring, der letzte Anstieg des Tages, in den Stadtwald. Konnte man am Hülser Berg schon schön eine Pause einlegen, dort gibt es einen Spielplatz und ein Restaurant, bietet sich der Stadtwald mit dem Stadtwaldhaus, der Stadtwaldwiese, dem Spielplatz und dem Tretbootverleih erst recht dazu an. Ein wirklich schönes Fleckchen Erden mitten in Krefeld.

Durch den nahen Kaiserpark mit seinem Pavillon rund um das Thema Bauhaus geht es dann weiter in Richtung Mediothek. Der vom Künstler Schütte entworfene Holzpavillon war, und vielleicht ist er es auch noch, beim bau sehr umstritten. Die Form, die Lage und die Eingriffe in die Natur des Parks, welcher übrigens ein künstlich angelegter ist, waren ein Thema. Im Bauhausjahr 2019 wird er genutzt um die Geschichte des Bauhaus und die Verbindung zu Krefeld zu zeigen.

Und dann ist da noch die Villa Merländer. Wer uns auch auf Facebook folgt, der weiß, dieses Mal mussten wir hier vorbeifahren, wir haben es den Kolleginnen und Kollegen dieses wichtigen NS-Dokustandortes versprochen ;). Aber auch ohne diesen „Zwang“ sind wir hier gern vorbeigefahren und freuen uns immer, wenn wir als Mediothek mit dem Team der Villa zusammenarbeiten. Wir haben HIER mal den Link zur Homepage, ein Besuch dort, virtuell wie „in Echt“ lohnt auf jeden Fall.

Und da BUNT immer gut ist, egal ob im Kontext mit braun, wie oben, oder im Kontext mit Blumen wie beim Selbstpflückfeld oder sonst wie, wollen wir Euch auch diese Stromkästen nicht vorenthalten, die von Schülerinnen und Schülern bemalt wurden und das Stadtbild dann doch merklich aufwerten.

Die letzten paar Meter durch die Stadt sind dann ein Kinderspiel und so stehen wir nach etwa 30 Kilometern wieder auf dem Theaterplatz vor der Mediothek und hoffen, Euch hat die Tour gefallen und ihr habt vielleicht ein paar neue Eindrücke bekommen. Jetzt folgen natürlich noch die Übersicht, die GPX Daten und der Relive Clip.

Hier geht es zu den GPX Daten ;).

Und hier findet ihr das Relive Video der Tour.

Wenn ihr Anregungen oder Fragen zur Tour habt, immer her damit. Vielen Dank fürs „mitfahren“ und ein großes Dankeschön an all diejenigen, die diese Rubrik angeregt haben.

Euer Mediotheksteam

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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