Besuch im Kaiser-Wilhelm-Museum von Beate Kehren-Böhm
Am ersten Wochenende im April konnten wir als Gruppe von 24 netten Nasen unter der Leitung von Herrn Janzen das renovierte und auch restaurierte Kaiser-Wilhelm-Museum besuchen. In knapp zwei Stunden versorgte uns Herr Janzen mit außergewöhnlichen Informationen und auch „Insider-Wissen“. Dafür noch einmal ein großes DANKESCHÖN!
Weiße leere Wände und Räume voller Licht konnten wir als Besucher wohltuend wahrnehmen. Kunst gab es nur in einem Raum – das nach 40 Jahren wieder in vier Wandbereichen freigelegte Gemälde von Johan Thorn Prikker, das der Künstler 1923 gestaltet hatte.
Allerdings hat es mich erstaunt, dass einige Krefelder so wenig über das Museum und vor allen Dingen zum Namensgeber Kaiser-Wilhelm I wissen. Ein großer Fehler beruht auch darin, dass die Vermutung, es ginge hier um Kaiser Wilhelm I I wirklich völlig falsch ist.
Dazu aus dem Bundesarchiv Bild 102-00625A: Kaiser Wilhelm I. mit Sohn, Enkel und Urenkel:
Wilhelm I.: * 22. März 1797 † 9. März 1888 – Kaiser ab 1871
Friedrich III.: 18. Oktober 1831 † 15. Juni 1888 99-Tage-Kaiser,
Wilhelm II.: 27. Januar 1859 in Berlin; † 4. Juni 1941 in Doorn, von 1888 bis 1918 letzter Deutscher Kaiser und König von Preußen
Wilhelm: 1882-1951, Kronprinz, Chef des Hauses Hohenzollern 1941-1951 * 6. Mai 1882 † 20. Juli 1951 in Hechingen
Als Wilhelm I am 9ten März 1888 stirbt, wünschten Stadtverordnete und Bürger ein Denkmal zu Ehren des Kaisers. So entstand der Gedanke nach einem Standbild und nach einem Museum, das aus zum großen Teil privaten Mitteln finanziert werden sollte. Die Sammelaktion wurde großartig mit damals 100.000,- Mark unterstützt von Marianne Rhodius.
Mein Urgroßvater hat mich 1957 oder 1958 erstmalig in das Museum geführt und damals ging ich noch nicht zur Schule. Wenn ich später bei den Urahnen auf der Gabelsbergerstrasse zu Besuch war, waren Einkäufe immer auf der Marktstrasse geplant – angefangen bei Casaretto, im Sommer ein kleines Bier für den Uropa bei Herbst, Fischbörse, später dann auch die Sparkasse, Kerfs, Sommer auf der linken Seite und an der Kreuzung zum Metzger – daneben war einer der ersten Selbstbedienungsläden in Krefeld. Konsum und später Rewe? Das weiß ich nicht mehr. Aber dass wir manchmal zuerst in das Kaiser-Wilhelm-Museum gingen, gehört zu meinen selbstverständlichen Erinnerungen. Immer mit einer kleinen Kletterei auf dem Relief von Luis Tuaillon verbunden. Auch heute noch ein Objekt der Kinder zum klettern.
Sehr gut kann ich mich an den imposanten Treppenaufgang im Museum erinnern und an die große Kaiser-Figur, die dort seit 1899 in der Nische stand. Das erklärt heute jedem Passanten die unbehauene Rückseite . Das folgende Foto stammt aus meiner Postkartensammlung:
Mit der absolut umfangreichen Baumaßnahme der letzten Jahre gehört auch ganz sicher die Anhebung des Daches im nördlichen Flügel. Hier wurde mit dieser Baumaßnahme einiges an Platz dazu geschaffen. Der neue Bereich ist auf dem folgenden Foto gut erkennbar.
Etwa 12.000 Besucher waren an diesem ersten April-Wochenende im neu eröffneten Kaiser-Wilhelm-Museum. Die Besucher aus unserer Gruppe vergessen nicht die 17,7 Millionen Euro, die diese Renovierung gekostet hat. Allerdings sehen wir hier einen fantastischen Umbau, der für die kommenden Generationen erhalten werden konnte. Chapeau!
Ein ganz besonderes Vergnügen war die Veranstaltung am Sonntagabend um 20:30 Uhr. Trotz leichtem, zeitweiligem Nieselregen stand der Westwall voll mit Menschen, die teilweise staunend das Spektakel beobachteten. Meiner Familie und mir hat diese bunte Aktion gut gefallen – auch wenn der Mann neben uns seiner Gattin zuraunte „ na ja, für Krefeld ging das ja so“
Ach, diese Pessimisten und ewigen Nörgler….. unverbesserlich!
Eröffnung des Kaiser-Wilhelm-Museums ist am 2ten Juli 2016
Wer mehr über die grandiose Abschlußveranstaltung sehen möchte, kann dies auf dem YouTube-Kanal unter >>>
„Abschlußveranstaltung Kaiser-Wilhelm-Museum Krefeld“ oder unter „Kaiser-Wilhelm-Museum Krefeld Abschlußveranstaltung“
Ein Gewinn, unser neues, altes Museum! Ich nahm auch an dieser sachkundigen und launigen Führung durch Herrn Janzen teil. Im August 2014 hatte ich schon einmal die Möglichkeit, das „halbfertige“ Museum zu erkunden, der Vergleich ist eindrucksvoll. Beate Kehren-Böhm verpackt ihren Bericht mit historischen Fakten und Erinnerung aus ihrer Kindheit, ein rundes Bild entsteht. Ich erwarte die erste Hängung im Juli mit Vorfreude und ein wenig Ungeduld.
Ich war auch bei dieser Besichtigung dabei und empfand sie auch als außerordentlich interessant. Sie machte neugierig auf mehr Museum.
Auch die imposante Lichtshow konnte ich mir am Sonntag ansehen, Einfach wirklich gut, einfach nur gut. Was das gesamte Team des Museums auf die Beine gestellt hat war schon klasse.
Beate hat da wieder alles auf den Punkt gebracht
Kurz vor meinem Abitur 1972 wollte ich wenigstens einmal in meinem Schulleben die Schule geschwänzt haben. Ich habe diesen „Schwänztag“ im Kaiser Wilhelm Museum verbracht. Damals gabs da noch Kaffee und Kuchen. Auf die Wiedereröffnung mit Schätzen aus der Sammlung des KWM freue ich mich jedenfalls schon sehr …
Mit Interesse und großem Vergnügen haben wir Beates Bericht über die Besichtigung des KWM gelesen. Auch wir gehörten zu der Gruppe, die das Privileg genossen, die Führung von Herrn Janzen erleben zu dürfen. Beate hat uns sehr informativ mit geschichtlichen Daten versorgt. Schön auch die Erinnerung an die Besuche im KWM aus der Kindheit. Das war alles in allem wieder ein gelungener Bericht. Chapeau!!! und danke