von Beate Kehren-Boehm
Wer nichts sieht, der weiß auch nichts.
Diesen Satz habe ich immer vor Augen, wenn ich durch die Stadt gehe oder fahre. Es gibt so viel zu sehen, dass unser Wissen um die Stadtgeschichte erweitert oder erweitern könnte.
Als Beispiel die alten Villen der Fabrikanten. Die „Reviere“ in unserer Stadt. Wer hat hier gewohnt? Welche Geschichte wird da geschrieben? Zu nennen wären da auch die Villa Poelzig, Haus Gompertz, Haus van Heys, Villa Wirichs, Revier Ulmenstrasse, Villa Waldhof… um nur einige Orte zu nennen.
Krefelder Gärten und Parks sind immer eine Reise wert. Überall gibt es etwas zu sehen und Daheim kann man sein Wissen um die Geschichte der Stadt auffrischen oder auch ergänzen.
Wir haben uns zuletzt auf den Weg gemacht und haben Wetterfahnen und alte Wetterhähne gesucht. Bei dieser Gelegenheit kann man seinen Blick auf schöne Häuser mit wunderbarem Stuck bewundern oder auch alte Haustüren. Es existieren Wandbilder aus den 50er Jahren, Brunnen, Wasserspiele und noch zahlreiche Denkmäler.
In den letzten zwei oder bald drei Jahren befindet sich die Stadt in großen Veränderungen. Überall wird gebaut – manchmal nicht mit der Zufriedenheit der Bürger. Aber man muss nicht alles schön finden. Hauptsache, es passiert etwas und wenn dann alle sorgsam mit allem NEUEN umgehen, wird das Stadtbild auch wieder schön werden.
Wer nichts sieht, der weiß auch nichts.
Ich hatte Bedenken mit der „Pokemon-Sucht“ – wollte aber auch nicht zu der heutigen Miesepeter-Gesellschaft gehören. Also: abwarten! Nun muss ich sagen, das die neuen Reize und Trends mich mitgezogen haben – obwohl ich mich nicht der Masse anschließen wollte. Ich werde das Pokemon auch nicht nutzen, da ich mit meinem Handy nur telefoniere. Aber mich begeistert es, das die Jugend zur Zeit ein verstärktes Teamwork entwickelt und sich mehr Bewegung gönnt. Es ist also erstmal nicht alles schlecht. Ich erinnere an unsere Schnitzeljagd – im Prinzip ähnlich!
Der 23jährige Sohn ist z.B. früh aus dem Haus mit der Freundin. Man trifft sich mit anderen Fans, um die Stadt zu erkunden. Das finde ich mehr als positiv – denn dabei lernen sie etwas. Denn es ist jetzt Sonntagnacht, etwa 1:09 Uhr und hier in Uerdingen sitzen etwa 35 junge Leute auf dem Mäuerchen, andere mit Campingstühlen vor dem Nord-West-Türmchen an der ehemaligen Stadtmauer um einen Pokemon einzufangen. Ich bin mir sicher, dass die meisten vorher das Türmchen nicht kannten.
Wie das im Strassenverkehr ablaufen soll, weiß ich nicht, aber da kommt jetzt das Stichwort Eigenverantwortung ins Spiel.
Fotos
No 1 – Blick von der Terrasse der KR-ONE im Behnischgebäude
No 2 – Rheinoase
No 3 – Am Rheintor
No 4 – Burg Linn
No 5 – Museum
Das Hat Beate vollkommen richtig beschrieben. Unsere Stadt hat so viel Sehenswertes zu entdecken, man muss nur mit offenen Augen durch die Straßen gehen. Und auch mal den Blick zu Boden oder in die oberen Etagen der Häuser richten. Ein bißchen Mühe gehört wohl dazu. Aber die lohnt sich.
Hallo Beate, Deinen Blick fürs Historische und Nostalgische teile ich nicht. 🙂 Aber daß Veränderungen stattfinden, finde ich überaus begrüßenswert. Manche Dinge sind vielleicht diskussionswürdig, aber diese Diskussion allein ist ja schon prima.
Im großen und ganzen finde ich Deinen Blog wieder sehr zutreffend. Das mit dem „nach oben schauen“ ist bei mir so ein Problem. Unten ist näher. Aber Du hast vollkommen Recht. Ich überlege mir auch immer, wer wohl in den alten Häusern gewohnt hat und vor allen Dingen wie, und welche Geschichten sich dort abgespielt haben mögen. Ich liebe die alten Dinge. Zu dem Pokemon-Hype kann ich noch nichts sagen. Habe mich damit noch nicht beschäftigt. Abwarten. Wir haben in letzter Zeit so viele Seiten von Krefeld kennen gelernt, die wir noch nicht oder nicht so kannten und dabei festgestellt, daß Krefeld wirklich viele schöne und sehenswerte Ecken hat. Dafür lohnt es sich wirklich, mit offenen Augen (und nach oben und unten blickend) durch die Stadt zu gehen oder zu fahren. Alles in alem wieder mal ein lehrreicher Artikel. Danke und Daumen hoch
Vielen Dank Marlene und Dir auch Günter.